Wie entstehen die Knackgeräusche im Kiefergelenk?
Durch "Ausleiern" des elastischen Bandapparats im Kiefergelenk wird der Diskus nicht mehr richtig auf dem Gelenkkopf fixiert. Wenn alle Seitenzähne Kontakt miteinander haben ist diese Knorpelscheibe nicht mehr im Gelenkspalt zwischen Gelenkpfanne und Gelenkköpfchen, sondern liegt vorne im Gelenk. Das Gelenk ist komprimiert. Erst bei der Öffnungsbewegung springt der Diskus auf das Köpfchen. Das erste Knacken ist zu hören. Bei der Schließbewegung springt das Köpfchen wieder vom Diskus. Ein zweites Knacken ist zu hören.
Wann kommt es zu Knirsch- Reibegeräuschen im Kiefergelenk beim Kauen?
Bei starker Arthrose des Kiefergelenkes treten diese Geräusche auf.Sie verweisen auf eine weit fortgeschrittene Zerstörung der Gelenke.
Warum kommt es zu Schmerzen im Kiefergelenk?
Die Schmerzen entstehen durch Reibung des Bandapparats im Gelenk. Da der Diskus die Kräfte nicht mehr abfängt ,werden die Bänder einschließlich der Nerven eingequetscht. Durch diese Nervenreizung entsteht der Schmerz. Wegen der anatomischen Nähe zum Ohr werden sie oft mit Ohrenschmerzen verwechselt. Schmerzen im Kiefergelenk sind eines der Symptome von CMD.
Was versteht man unter craniomandibulärer Dysfunktion oder CMD?
Craniomandibuläre Dysfunktion (Craniomandibuläre Dysfunktion, CMD) ist ein Überbegriff für strukturelle, funktionelle und psychische Fehlregulationen im Zusammenspiel der Nackenmuskel- Kaumuskel- und Kiefergelenkfunktion. Diese Fehlregulationen sind häufig schmerzhaft. Im engeren Sinne handelt es sich dabei um Schmerzen der Kaumuskulatur, Verlagerungen der Knorpelscheibe im Kiefergelenk („Diskusverlagerung“) und entzündliche oder degenerative Veränderungen des Kiefergelenk („Arthralgie, Arthritis, Arthrose“).
Warum kommt es bei CMD zu Nacken- und Kopfschmerzen ?
Die Kopfschmerzen bei CMD sind eigentlich Muskelschmerzen der überbeanspruchten Kaumuskulatur. Da Kau- und Nackenmuskeln eine funktionale Einheit sind, führen Verspannungen im Kaumuskeln zur Überbelastung der Nackenmuskulatur. Daraus resultiert ein schmerzhafte und verspannte Muskulatur im Nacken.
Besteht ein Zusammenhang zwischen Migräne und CMD?
Migräne oder halbseitiger Kopfschmerz ist eine neurologische Erkrankung, unter der etwa 10 % der Bevölkerung leiden. Sie tritt bei Frauen etwa dreimal häufiger auf und zeigt verschiedene Symptome. Dieses ist bei Erwachsenen typischerweise durch einen periodisch wiederkehrenden, anfallartigen, pulsierenden, bohrendem und halbseitigen Kopfschmerz gekennzeichnet. Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Geruch-, und/ oder Geräuschempfindlichkeit. Bei manchen Patienten geht einem Migräneanfall eine optische oder sensible Wahrnehmungsstörungen voraus. Es sind aber auch motorische Störungen möglich.
Bei CMD tritt häufig halbseitiger Kopfschmerz in den Schläfen auf. Dieser Kopfschmerz wird deshalb mit Migräne verwechselt. Eine diagnostische Abgrenzung beider Krankheitbilder ist für die adäquate Therapie dringend erforderlich.
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