Die Psychologie des chronischen Schmerzes bei CMD
CMD und die Psyche |
Das häufigste Symptom bei der CMD, der Craniomandibulären Dysfunktion (auch, Kraniomandibulären Dysfunktion), ist der Schmerz im Kiefergelenk und in den Kaumuskeln.
Er wird verursacht durch degenerative-/ entzündliche Veränderungen im Kiefergelenk, der angrenzenden Strukturen, und-/oder Muskelschmerzen im ständig überbelasteten Kaumuskel.
Doch diese Erkrankung hat oft auch psychische Ursachen, denn die Stressbelastung des Alltags führt zu einer erhöhten Muskelspannung in den Kaumuskeln, zum Kieferpressen und nächtlichem Zähneknirschen. Wir haben ja gelernt uns "Durchzubeißen"!
Wenn Schmerzen über 6 Monate und länger bestehen, spricht man von chronischen Schmerzen. Der Schmerz hat dann seine Warnfunktion verloren. Er hat sich verselbstständigt und häufig besteht kein Zusammenhang mehr zwischen Schmerzqualität, Zeitpunkt und Umfang der Gewebezerstörung.
Das Gehirn hat den Schmerz in sich aufgenommen. Der Schmerz ist im Gehirn "programmiert" worden. Der Zusammenhang mit dem ursprünglich auslösenden Ereignis ist verloren gegangen.
Der akute Schmerz ist mehr als eine reine Sinneswahrnehmung, er hat neben seiner sensorischen Komponente, eine affektiv-emotionale Komponente wie Angst und Unwohlsein. Er besitzt eine motorische Komponente mit Reaktionen wie z.B. Schonhaltung und Anspannung. Die vegetativ-/autonome Komponente ist jetzt für Symptome, wie Kreislauf-Reaktionen, Schweißausbrüche und Übelkeit verantwortlich.
Die verschiedenen Komponenten des chronischen Schmerzes sind zwar weniger ausgeprägt, führen aber häufig zu Persönlichkeitsveränderungen. Zu Depressionen und letztlich oft, zu sozialer Isolation. Weil dem Betroffenen der Schmerz buchstäblich "auf den Geist" geht. Der chronische Schmerz wird häufig dumpf und wandernd bis diffus wahrgenommen.
Das Hauptziel der systematischen Schmerztherapie ist deshalb, ein Verhindern der Chronifizierung von akuten Schmerzen.
Patienten mit chronischen Schmerzen weisen häufig eine psychogene Ursache weit von sich: "Ich bin doch nicht bekloppt", ist ein oft geäußerter Einwand. Weil der Patient auch befürchtet vom Arzt- / Zahnarzt nicht ernst genommen zu werden.
Der Patient fordert recht häufig eine rein mechanische Behandlung seiner Symptome, und verhindert so, dass ihm wirklich geholfen werden kann.
FAZIT:
- Je länger der Schmerz besteht, desto geringer ist die Chance eine Heilung nur mit einem mechanischen Therapieansatz wie z.B. einer Schiene zu erreichen.
- Mit der Behandlung von CMD nicht zu lange warten, denn sie "verheilt" nicht von selbst.
- Der rein "mechanistische Therapie-Ansatz" vieler Zahnärzte, führt bei vielen Patienten nicht wirklich zum Erfolg.
- Die Behandlung von CMD erfordert ein besonderes Vertrauensverhältnis und Offenheit vom Patienten und auch vom Behandler.
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Ihr Zahnarzt-Team
Dr. med. dent. Günter Leugner und Zahnarzt Andreas Leugner
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